"Pforten der Nacht"
von Brigitte Riebe
Buchtipp von Maria Burkard
Brigitte Riebe, Jahrgang 1953, ist promovierte Historikerin. In ihrer
kraftvollen, farbigen Sprache läßt sie den Leser miterleben, wie aus
drei Kindern, die sich ewige Treue schwören, erwachsene Menschen
werden. Sie stammen aus ganz verschiedenen sozialen Schichten und aus
ganz verschiedenen Traditionen, so ist es nicht erstaunlich, dass sie
sich im Laufe ihres Lebens aus den Augen verlieren. Ein Teil der
Spannung entsteh
durch die Frage: Werden sie sich wieder begegnen und wenn ja was ist von den Gemeinsamkeiten der Kindheit und Jugend geblieben.
Jeder, der sich für das Mittelalter interessiert, wird aber auch von
den realistischen Schilderungen und dem facettenreichen Sittengemälde
beeindruckt sein. Er ist schnell mit den Schauplätzen Köln, Italien und
Flandern vertraut. Mit großer Sachkenntnis entführt ihn die Autorin in
die Mitte des 14. Jahrhunderts, die Zeit, in der der großen Pest fast
die Hälfte der europäischen Bevölkerung zum Opfer fiel. Es ist aber
auch die Zeit großer sozialer Spannungen und religiöser Intoleranz, die
Zeit relgiöser Eiferer, die Zeit, in der die Juden für Not und Elend
verantwortlich gemacht werden.
Ich habe das Buch mit Vergnügen gelesen. Es ist spannend, es schildert
mit viel Phantasie, aber durchaus glaubwürdig, das Schicksal von sehr
interessanten Menschen und es gibt ein detailliertes, sachlich
fundiertes Bild einer wichtigen Epoche unserer Geschichte.
Verlag: Piper
ISBN: 3-453-35231-9
Preis: Euro 7.00